Eine kleine Chronik

Zeitgeschichte von 1866 - 1905

Im Jahre 1866 traten die ersten Bürger aus Hunteburg einem Schützenverein ( ? ) bei. Weitere Aufzeichnungen gab es leider nicht; nur dass es sich um folgende Hunteburger handelte: F. Meierrose, H. Meierrose, H. Wilker, H. Marten und F. Marten. Im Jahre 1872 versammelten sich die Mitglieder des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 um Kriegserlebnisse zu besprechen und um die im Kriege geschlossenen Kameradschaften zu pflegen. 1881 gründeten sie dann den „Hunteburger Kriegerverein" nach der Satzung des Preußischen Landes-Kriegerverbandes und des Deutschen Kriegerbundes. Dem Verein traten 76 Mitglieder sofort bei. Die Gründungsmitglieder waren die Hunteburger Walsmann, Pieper und Schulze.
1890 gab es zwar in Hunteburg noch keinen Schützenverein, aber es führte der Kriegerverein das „SCHUETZENFEST" ein. 
Der Brauchtum, einen König - per Adlerschiessen - auszuschießen, wurde erstmals 1893 übernommen.
So kam es im Herbst 1905 zu einem Streit zwischen dem Vorsitzenden Hermann Sünderhuse und seinem Stellvertreter Friedrich Wübker. Dieser Streit führte dazu, dass der Kriegerverein gespalten wurde.

Schützenfest 1908 im Grevenholz

Zeitgeschichte 1906 - 1914

Am 1. Januar 1906 trafen sich 30 Männer aus Welplage, Schwege, Meyerhöfen und Hunteburg um die Gründung des Vereins vorzunehmen. Es waren F. Düvel, H. Mäscher, H. Sünderhuse, F. Knostmann, A. Engel, R. Neddermann, H. Emshoff, F. Lahmann, A. Hurdelbrink, F. Schnoeckelborg, H. Schlarmann, F. Helling, G. Gehle, H. Klöcker, H. Michael, F. Klanke, W. Perner, A. Vallo, H. Vallo, F. Vogt, W. Kaasper-Krone, F. Wübker, H. Westerkamp, A. Klöcker, H. Krollage, W. Schürmann, H. Hurdelbrink, A. Klanke, F. Wrampelmeyer und H. Willmann. Der Verein erhielt erstmals den Namen Schützenverein Hunteburg.
In der Gründungsversammlung wurde der Vorstand wie folgt gewählt:


Präsident: Heinrich Sünderhuse 
Schriftführer: Rudolf Neddermann 
Kassierer: Heinirch Emshoff


Das erste Schützenfest fand am 8. Juli 1906 auf dem Schmeltekopfschen Hofe (Sünderhuse) statt. Über den Ablauf liegen keine Aufzeichnungen vor; wohl aber, daß ein Preis- und Königsschiessen stattgefunden hat. Erster Schützenkönig wurde Heinrich Sünderhuse. 
Aus dem Kassenbuch, daß mit dem Jahre 1906 beginnt, geht hervor, dass das Königsschiessen auf einen Adler erfolgte. 
Die vom Verein festgelegte Prämie schlüsselt sich wie folgt auf: Schwanz 1,00 Mark, je Flügel 2,00 Mark, Reichsapfel 4,00 Mark, Zepter 5,00 Mark, Krone 6,00 Mark und Königsschuss 30,00 Mark. Das man auch damals schon ein Herz für Kinder hatte, beweist die Tatsache, dass für die Kinderbelustigung 8,97 Mark verausgabt wurden.
1907 führte man ebenfalls ein Winterfest ein. Man hatte es sich etwas Kosten lassen, denn Komiker aus Osnabrück waren verpflichtet, um mit lustigen Darstellungen die Pausen zu füllen und die Kapelle Wendt spielte zum Tanz auf.
Zur Einschränkung des Vereinslebens kam es 1914, denn der Erste Weltkrieg war ausgebrochen. Humanitäres Denken und kameradschaftliches Bewusstsein spiegelten sich darin wieder, daß am 01.09.1914 100,00 Mark für das Rote Kreuz gespendet und im Februar 1915 an 29 im Felde stehenden Mitglieder Pakete mit je 1 Pfund Speck und 50 Zigarren verschickt wurden. 1916 wurde den Angehörigen von 67 Mitglieder die sich auf dem Kriegsfelde befanden je 2,00 Mark überreicht.
Im Jahre 1918 „Ende des Weltkrieges" dürfte das Vereinsleben völlig erstarrt sein; denn aus dieser Zeit sind keine Aufzeichnungen vorhanden.
Der erste Weltkrieg brachte ein jähes vorläufige Ende des Vereinslebens. Wie in allen deutschen Landen, zogen auch die Männer aus Hunteburg in den unseligen Krieg. Mit ehrendem Gedenken sei an die gefallenen Hunteburger Schützen

Wiederbeginn des Vereinslebens 1949

Zeitgeschichte 1949 bis heute

Es sah so aus , als ob der Schießsport nie wieder aufleben wollte, bis es im Jahr 1949 zur Gründung der Bundesrepublik Deutschland kam. Konrad Adenauer wurde erster Bundeskanzler. In Hunteburg begann sich das gesellschaftliche Leben wieder zu normalisieren.
Es versteht sich, daß gerade das Vereinsleben eine Wiedergeburt erfuhr; denn nach all den Jahren großer Entbehrungen suchte man wieder das gesellige Beisammensein. So kam es am 26. Juli 1949 in der Gastwirtschaft August Heidacker zur Neugründung des Schützenvereins. Die drei alten Vorstandsmitglieder Fritz Helling, Heinrich Mäscher und Fritz Vogt wurden als erste Ehrenmitglieder ernannt. Die Versammlung beschloss im Jahre 1950 ein Schützenfest zu feiern.

Der „Nachkriegsvorstand", auf den viel Arbeit wartete, wurde wie folgt gewählt:



Präsident: Josef Düvel,  
Schriftführer: Heinrich Mäscher, 
Kassierer: Karl Telscher

Der erste Kinderschützenkönig Hermann Schlarmann  mit seiner Königin Elisabeth Klanke

Und es ging wieder aufwärts mit dem Verein. So findet das Ereignis, dass 1. Schützenfest nach dem Kriege, im Greven Holz in Schwege statt. Ein Großes Zelt, das aber viel zu klein war, schaffte nach langen Jahren wieder richtige Schützenfestatmosphäre; und Hunteburg war voll auf den Beinen. 
Ein Königspaar hatte man ja, denn Wilhelm Pöppelmann und Anna Emshoff-Hörsemann die 1939 den Thron bestiegen hatten, waren ja noch im Amt.
Am Sonntag wurde bei Westerkamp ( Trentmann ) angetreten, der Reiterverein Hunteburg ritt dem Festzug voraus – Kapelle, Fahnenträger, ein langer Schützenzug und stolze Kutschen mit Königspaar und Hofstaat schlossen sich an; und viele Schaulustige säumten die Straße. Der Ort hatte sich voll auf den Tag eingestellt; denn grün-weiße Fahnen, Triumphbogen, Girlanden und frisch geschlagenes Birkengrün gaben dem Fest den entsprechenden Rahmen. Das Wetter war gut, die Stimmung konnte nicht besser sein.
In den Nachkriegsjahren konnte der Verein seinen Mitgliederbestand stetig weiter ausbauen. Dies war nicht nur auf die steigende Bevölkerungszahl von Hunteburg zurückzuführen, die mit für eine große Beteiligung an den Schützenfesten sorgte, sondern auch auf die Attraktivität des Vereins mit seinem Schießsportangebot und der Traditionspflege sowie der Geselligkeit.
Im Jahre 1951 wurde zum ersten Mal ein Kinderschützenkönig ausgeschossen, aber erst im Jahre 1952 der zweite Tag zum Kinderschützenfesttag festgelegt.

Die Organisation für das Kinderschützenfest übernahmen: Ignatz Schlarmann, Karl Engel, Franz Kolkmeyer und Erwin Kuckuk
Selbst in der Hunteburger Schule wurde der Gemeinschaftskundeunterricht einige Wochen vor dem Schützenfest dazu genutzt, Papierhüte zu basteln. Nie wäre so ein farbenprächtiges Bild entstanden, wenn nicht auch die Lehrer Theo Schmidt, Heinrich Tovar und Weymann die Sache des Kinderschützenfestes so tatkräftig unterstützt hätten. Wenn auch keine Hüte mehr gebastelt werden, so stellen sich auch heute noch die Mitarbeiter des Hunteburger Kindergartens in den Dienst des Kinderschützenfestes.

Auf der Sitzung vom 12.10.1952 kam die Abschlussfassung über die Eintragung in das Vereinsregister zur Geltung; so beschloss man einstimmig, dass die Statuten vom 21.06.1908 übernommen, und als Grundlage ins Register eingetragen werden.
Im Jahre 1956 feierte der Schützenverein auf dem alten Sportplatz sein 50-jähriges Bestehen, verbunden mit dem Kreisschützenfest. Viele auswärtige Vereine und zahlreiche Ehrengäste waren gekommen, um mit den Hunteburger Schützen das Jubelfest zu begehen.

Hunteburger Schulkinder mit ihren Papphüten im Festumzug

Mit dem Beitritt zum Deutschen Schützenbund und gleichzeitig zum Osnabrücker Schützengau e. V. ( heute: der Schützenbund Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim e. V., mit Sitz in Osnabrück ) am 15. November 1956 begann ein neuer Abschnitt im Vereinsleben. Eine Jugendabteilung wurde gegründet, damit der Nachwuchs nicht ausbleibt und somit steigerte sich der Schießbetrieb weiter. Eine Erweiterung des Schießstandes war 1966 erforderlich.
Schon seit über einem Jahrzehnt ist es in Hunteburg beinahe zur Selbstverständlichkeit geworden, dass die hiesigen Betriebe ihre Betriebsferien in die Zeit des Schützenfestes legen. Wer nicht gerade ein Schützen-"muffel" ist, richtet es ohnehin ein, an den Schützenfesttagen dabei zu sein; denn Schützenfest wird mit heimatlicher Tradition gleichgesetzt.
Es wurde schon darauf hingewiesen, dass in früheren Jahren öffentlich und geschlossen gefeiert wurde. 
Der Dienstag nach Schützenfest, an dem die Schützen den Platz wieder herrichten, hat sich schon seit vielen, vielen Jahren so als „dritter Schützenfesttag" hineingemogelt. Man kann sich nur wundern, wie viele Spiegeleier an diesem Tage in der Schützenhalle gebraten und verzehrt werden bzw. wurden.
2004 brach dann wirklich ein neues Zeitalter für den Verein an. Auf der Sitzung vom 7. Juni 2004 wurde durch den geschäftsführenden Vorstand der Beschluss gefasst, dass zukünftig am Königsschiessen ab der Damenklasse teilgenommen werden kann.
 Königin oder König kann werden, der 2 Jahre dem Verein angehört und 21 Jahre alt ist; die Königinwürde oder Königswürde erringt die- o. derjenige, der die höchste Ringzahl schießt. 
So ist jeder Schützenfestsonntag immer wieder spannend, denn von Stunde zu Stunde ändert sich gewöhnlich das Bild in der Reihenfolge – erst um 17.30 Uhr steht es dann fest, wer für ein Jahr den Hunteburger Thron besteigt.
Das Kinderschützenfest. Die Vorbereitung des Kinderschützenfestes ist Sache des Jugendbetreuers Frank Ströbel zusammen mit seinen Helfern. Wochen vorher sind sie im Einsatz, um die Sachpreise „zusammenzuholen"; denn wenn Schützenfestmontag ist, gibt es für die Kinder viele Kleinigkeiten zu gewinnen.
Die Kinder treten Schützenfestmontags auf dem Parkplatz des Regenbogen-Kindergartens an, und dann geht es im langen Zug zum Festplatz.

Mit einer Schießgruppe ist Fritz Gering im Jahre 1950 angefangen. Heute sind Rainer Barden und Ulf Vogt die Schießsportleiter des Vereins. Welche Aktivitäten gegeben sind, mögen nachfolgende Angaben verdeutlichen.
Zur Zeit bestehen 7 Mannschaften im Bereich Luftgewehr, 3 Mannschaften im Bereich Luftpistole, 3 Mannschaften im Bereich Kleinkaliber, 1 Mannschaft im Bereich Sportpistole und einige Mannschaften im Bereich Bogensport. Die Übungsabende sind von montags bis samstags, so dass die Schießhalle täglich in der Woche genutzt wird.
Auch diese Gruppen wollen geführt und organisiert werden, und dies kostet viel Zeit und Geduld. Hier sind es die Schützenschwestern und Schützenbrüder Konrad Piening, Stefan Mönter, Edda Klöcker, Wolfgang Klanke, Brigitte Sczces, Werner Berens, Heinz-Josef Klanke, Karl-Heinz Birnbach, Torsten Wlecke und Sebastian Otte die die Betreuung als Mannschaftsführer durchführen. Die Gesamtverantwortung liegt in den Händen von Schießsportleiter Rainer Barden.

Königsthron 1966: Exkönig Fritz Hörsemann mit Königin Anni Trentmann und der Neue König Ewald Storck mit seiner Königin Maria Vallo

Nun besteht unser Verein schon über 100 Jahre und wir sind noch nicht müde geworden, an den vielen Veranstaltungen sowohl des Schießsports als auch der Tradition bzw. Geselligkeit teilzunehmen:
Meisterschaften auf Vereins-, Kreis, - Bezirks-, Landes- oder Bundesebene, Rundenwettkämpfe mit befreundeten Vereinen, Pokalwettbewerbe der verschiedensten Art, Jubiläums- und Preisschiessen usw. usw. - Schützenfeste, Königsball, Seniorentage, Spielabende usw. usw.
Alle Interessenten haben immer die Möglichkeit, bei uns reinzuschnuppern und sich selbst ein Bild zu machen, wie wir den Schießsport und die Tradition pflegen und damit einen Beitrag zum Umgang miteinander leisten.


Horrido
Euer Schützenverein Hunteburg
von 1906 e. V.